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Wie kreiere ich einen Yoga-Flow?

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Wenn du anfängst, Yoga zu unterrichten, kann es manchmal etwas schwierig sein, einen guten Ablauf zusammenzustellen. Ich habe bereits Hunderte von Sequenzen zusammengestellt und teile hier meine besten Tipps und Tricks für eine effiziente und unterhaltsame Sequenz.

Was ist deine Absicht?

Bevor du deine Posen zusammenstellst, überlege dir, was die Absicht deiner Lektion ist. Was willst du erreichen? Wie sollen sich deine Schüler:innen während oder nach dem Unterricht fühlen? Woran möchtest du arbeiten (Kraft, Flexibilität, Fähigkeiten)? Wenn du das einmal festgelegt hast, kehre immer wieder zu deiner Absicht zurück. Deine gesamte Sequenz sollte darauf aufbauen.

Ablauf einer Unterrichtseinheit

Eine ausgewogene Klasse enthält die folgenden Elemente:

  • Anfang
  • Warm-up
  • Hitze bildende Phase
  • Stehende Sequenz / Dynamischer Teil / Gezieltes Warm-up
  • Peakpose (Höhepunkt)(optional)
  • Cool-down
  • Shavasana & Schluss

Wie du die einzelnen Abschnitte zeitlich einteilst, bleibt dir überlassen. Es gibt kein Richtig oder Falsch. Die Frage ist, worauf du dich konzentrieren möchtest.

  • Du möchtest, dass deine Schüler richtig ins Schwitzen kommen? Dann konzentriere dich auf das Aufwärmen und die Hitze bildende Phase.
  • Möchtest du an einer bestimmten Pose arbeiten? Dann plane genügend Zeit für deine Peak-Pose ein und stelle sicher, dass der Körper dafür bereit ist.
  • Du willst an der Beweglichkeit deiner Schüler arbeiten? Dann konzentriere dich auf das Cool-Down. Ein gutes Warm-Up ist hierfür nach wie vor Voraussetzung.

Zunehmender Schwierigkeitsgrad

Beginne mit einfachen und zugänglichen Posen und füge dann immer mehr Schwierigkeitsstufen hinzu. Unterrichte zuerst stehende Posen auf beiden Beinen, bevor du zu Balance-Posen übergehst. Beispiel: Hoher Ausfallschritt vor Krieger 3. Bringe komplexere Posen erst bei, wenn der Körper aufgewärmt und mobilisiert ist. Beispiel: Parsvakonasana (seitlicher Winkel) vor Parivrtta Trikonasana (gedrehtes Dreieck).

Gleichgewicht im Körper

Eine Stunde ist dann rund, wenn sich der Körper danach wohl und ausgeglichen fühlt. Deshalb solltest du nicht nur einseitige Übungen einbauen. Wenn du deine Stunde entlang der Faszienlinien aufbaust, kannst du folgende Kombinationen wählen:

  • Superficial Front Line & Superficial Back Line (Rück- und Vorwärtsbeugen)
  • Lateral Line & Spiral Line (Seitbeugen und Twists)
  • Functional Back Line & Superficial Front Line (Twists & Rückbeugen)
  • Deep Front Line & Superficial Back Line (Tiefe Hüftöffner &  Vorwärtsbeugen)

Themen

Mit einem Thema kannst du deiner Lektion Bedeutung und Kontext verleihen. Sie erhalten ein Warum oder Wie zum Was. Die Wahl des Themas ist eine persönliche Entscheidung. Sie macht deine Lektion zu einem einzigartigen Erlebnis. Auch die Nicht-Wahl des Themas kann eine Entscheidung sein und ist eine Frage des Stils, den du vermitteln möchtest. Entscheide dich für ein Thema, das zu deinem Vorhaben passt.

Als Themeninspirationen kommen in Frage:

  • Physisches Thema (Beispiel: Kraft, Flexibilität, Geschicklichkeit)
  • Kultivierung von Einstellungen (Beispiel: Dankbarkeit, Selbstbeobachtung, Freude, Überwindung von Angst)
  • Feiertage/Jahreszeit (Beispiel: Weihnachten, Frühjahrsputz, Erntedankfest)
  • Zitate, Gedichte, Texte
  • Yoga-Philosophie
  • Mythologie
  • Persönliche Geschichte
  • Weltereignis
  • Mondphasen
  • Natur
  • ... oder alles, was dich inspiriert

Verkörperte Praxis

Eine Yogastunde wird zu etwas Besonderem, wenn du ihr verschiedene Ebenen hinzufügst. Eine Möglichkeit besteht darin, dein Thema im Körper lebendig werden zu lassen. Dazu verbindest du dein Thema mit dazu passenden Asanas und Übergängen.

Beispiele:

  • Wenn du ein Thema wie „Dankbarkeit“ wählst, dann passen „Herzöffner“ sehr gut dazu. Oder alles, was das Herzchakra öffnet. Du kannst neben Asanas (Posen) auch mit ätherischen Ölen, Mudras, Mantras oder Meditationen arbeiten.
  • Wenn du als Thema „Durch die Angst gehen“ wählst, dann passt eine Peakpose wie der Handstand sehr gut.


Teste deine Lektion

Bevor du deine Lektion unterrichtest, teste sie selbst. Am besten gelingt dir das, indem du dich selbst anleitest, so kannst du deine Sprache verbessern und dein Cueing üben. Dann merkst du auch, welche Übergänge noch nicht funktionieren oder wo du den Körper besser aufwärmen musst.

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